Die 4 größten Cybersecurity-Risiken – und ihre Lösungen

Cyberresilienz ist für Unternehmen essenziell, um sich gegen die zunehmenden Bedrohungen in der digitalen Welt zu schützen. Was sind die häufigsten Schwachstellen, die ein Cybersecurity Assessment aufdeckt und welche Lösungen gibt es?
Cyberresilienz ist für Unternehmen essenziell, um sich gegen die zunehmenden Bedrohungen in der digitalen Welt zu schützen. Cyberangriffe werden immer raffinierter, und viele Organisationen unterschätzen ihre eigenen Schwachstellen. Ein Cybersecurity-Assessment kann helfen, diese Schwachstellen zu identifizieren und effektive Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
In diesem Artikel werden die vier häufigsten Schwachstellen vorgestellt, die bei Cybersecurity Assessments auftauchen, und praxisnahe Lösungen aufgezeigt. Von unkontrollierten IT-Ressourcen über mangelndes Sicherheitsbewusstsein bis hin zu technischen Schwachstellen – wir zeigen, wie Unternehmen sich effektiv gegen Cyberbedrohungen wappnen können.

1. Schatten-IT als blinder Fleck

Ein großes Problem in vielen Unternehmen ist die Nutzung unautorisierter Software und Geräte, ohne dass die IT-Abteilung davon Kenntnis hat. Diese sogenannte Schatten-IT stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, da unbekannte Systeme nicht durch zentrale Sicherheitsmaßnahmen geschützt sind. Hacker können solche unkontrollierten Systeme leicht als Einfallstor nutzen, um in das Unternehmensnetzwerk einzudringen. Dazu gehört inzwischen auch die sogenannte Schatten-KI. Immer mehr Mitarbeiter nutzen KI-Anwendungen innerhalb eines Unternehmensnetzwerks. Geschieht dies ohne Wissen oder Zustimmung der zuständigen Abteilung, spricht man von Schatten-KI.

Die Lösung: Zentrales Asset Management

Der Schlüssel, um die Kontrolle über alle im Unternehmen genutzten Systeme zu behalten, ist ein zentrales Asset-Management. Dabei können automatisierte Tools zur Erkennung nicht genehmigter Hardware und Software helfen, unkontrollierte IT-Assets sichtbar zu machen, wie z.B. die Implementierung einer Netzwerk- und Endpunktüberwachung. Beim Thema Schatten-KI können eine klare KI-Nutzungsrichtlinie sowie die Bereitstellung unternehmenskonformen KI-Lösungen eine Möglichkeit sein.

2. Fehlende Awareness & Sensibilisierung: Anstieg von Cyberangriffen

Zusaätzlich sollten regelmäßig Schulungen durchgeführt werden, um Mitarbeitende über die Risiken der Schatten-IT aufzuklären und sie zu sensibilisieren. Auch im Bereich Cybersecurity ist oft der Mensch die größte Schwachstelle für Cyberangriffe wie Phishing oder Social Engineering. Fehlendes Sicherheitsbewusstsein führt dazu, dass schädliche E-Mails, Anhänge oder Links geöffnet, vertrauliche Informationen unbedacht preisgegeben oder ungenehmigte Software / KI-Lösungen verwendet werden. Cyberkriminelle nutzen gezielt diese menschlichen Fehler aus, um in Unternehmenssysteme einzudringen, was zu einem Anstieg von Cyberangriffen führt.

Lösung: Entwicklung einer Security-Awareness Kultur

Deshalb ist eine Security-Awareness Kultur besonders wichtig. Zur Entwicklung einer solchen Kultur sind verschiedene Bausteine notwendig. Wichtig ist die Einbindung der Führungskräfte, die Sicherheit vorleben müssen. Ebenso sollte es präzise Richtlinien und eine verständliche Kommunikation geben, die klare und kurze Botschaften ohne allzu viele Fachbegriffe benutzt.

 

Regelmäßige, am besten interaktive Security-Awareness-Trainings und Webinare sind notwendig, um Mitarbeitende für Cybergefahren, zu sensibilisieren. Dabei sind Micro Learning-Einheiten oft besser geeignet als lange Schulungen. Simulierte Phishing-Kampagnen helfen dabei, das Sicherheitsbewusstsein zu erhöhen und reale Angriffsszenarien zu üben. Mitarbeitende sollten dazu ermutigt werden, Sicherheitsprobleme ohne Angst vor Konsequenzen zu meld

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3. Fehlender Notfallplan: Risiko von Produktionsausfällen durch unklare Verantwortlichkeiten

Auch gut geschulte und sicherheitsbewusste Mitarbeitende können wenig ausrichten, wenn es im Ernstfall keinen klar definierten Notfallplan gibt. Die Praxis zeigt, dass viele Unternehmen nicht ausreichend auf Cyberangriffe oder IT-Ausfälle vorbereitet sind. Oft fehlen klare Verantwortlichkeiten und strukturierte Notfallprozesse. Das kann im schlimmsten Fall zu Produktionsunterbrechungen führen – beispielsweise, wenn ein Unternehmen durch eine Phishing-E-Mail mit Ransomware infiziert wird.
Solche Angriffe können IT-Systeme wie Produktionssteuerung, IoT-Geräte oder ERP-Systeme beeinträchtigen, was Maschinenstillstände und Lieferkettenstörungen nach sich ziehen kann. Ohne einen Notfallplan fehlen aktuelle Backups, geschulte Mitarbeitende und eine effektive Reaktionsstrategie – was den Ausfall verlängert und erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen kann.

Lösung: Ein strukturierter Incident-Response-Plan

Ein detaillierter Incident-Response-Plan ist entscheidend, um Schäden zu minimieren und den Betrieb schnell wiederherzustellen. Alle Beteiligten sollten genau wissen, wie sie im Notfall handeln müssen, um längere Produktionsausfälle zu vermeiden. Regelmäßige Notfallübungen und Simulationen helfen dabei, Verantwortlichkeiten zu klären und Abläufe zu optimieren. Zudem sollte ein spezialisiertes Cybersecurity-Team benannt werden, das für Sicherheitsvorfälle zuständig ist und im Ernstfall schnell reagieren kann.

4. Technische Sicherheitslücken: Folgen eines unzureichenden System-Audits

Zusätzlich stellen auch unentdeckte Schwachstellen in IT-Systemen ein erhebliches Risiko dar. Veraltete Software, nicht geschlossene Sicherheitslücken oder falsch konfigurierte Systeme können von Angreifern ausgenutzt werden. Die Folgen können verheerend sein, von Datenlecks über Systemausfälle bis hin zur kompletten Übernahme von Unternehmensnetzwerken durch Hacker. Betreibt ein Unternehmen beispielsweise veraltete IT-Systeme mit einem ungepatchten CMS auf einem Webserver, könnte ein Hacker diese Schwachstelle ausnutzen, um sich Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk zu verschaffen.
Durch fehlende Sicherheitsmaßnahmen könnte er bis zum ERP-System mit sensiblen Geschäftsdaten gelangen. Im schlimmsten Fall stiehlt er vertrauliche Informationen, installiert Ransomware und verschlüsselt zentrale Systeme, wodurch die gesamte Logistik und Lieferkette stillsteht. Ohne funktionierende IT können Bestellungen nicht bearbeitet und Waren nicht ausgeliefert werden, was hohe finanzielle Verluste und einen massiven Imageschaden verursacht. Zusätzlich drohen rechtliche Konsequenzen durch den Diebstahl von Kundendaten und die Nicht-Einhaltung von Verträgen.

Lösung: Regelmäßige technische Gap-Analyse

Regelmäßige technische Gap-Analysen hätten dies verhindern können, indem sie bestehende Sicherheitslücken wie fehlende Updates identifiziert und gezielt geschlossen werden können. Ein effektives Patch-Management sorgt darüber hinaus dafür, dass Software stets auf dem neuesten Stand ist und bekannte Schwachstellen nicht mehr ausgenutzt werden können. Zudem sollten Intrusion-Detection-Systeme eingesetzt werden, um Angriffe und Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.

Fazit: Viele Unternehmen haben immer noch große Schwachstellen

Die vier häufigsten Findings aus Cybersecurity-Assessments zeigen, dass viele Unternehmen noch große Schwachstellen in ihrer Sicherheitsstrategie haben. Schatten-IT, mangelndes Bewusstsein für Cyberrisiken, fehlende Notfallpläne und unentdeckte Sicherheitslücken sind ernstzunehmende Gefahren. Doch mit den richtigen Maßnahmen lassen sich diese Risiken minimieren und die Cyberresilienz deutlich erhöhen.

Unternehmen sollten proaktiv handeln und ihre Sicherheitsstrategien kontinuierlich überprüfen und verbessern. Ein Cybersecurity-Assessment ist der erste Schritt, um Schwachstellen zu erkennen und gezielte Schutzmaßnahmen zu implementieren. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die eigene IT-Sicherheit auf den Prüfstand zu stellen und sich gegen die Bedrohungen der digitalen Welt zu wappnen.

FAQ

1. Was ist ein Cybersecurity Assessment?

Darunter versteht man ist eine umfassende Analyse der Sicherheitslage eines Unternehmens. Es bewertet die vorhandenen Sicherheitsrichtlinien, -technologien und -prozesse, um Schwachstellen und Risiken zu identifizieren und zu beheben. Ziel ist es, potenzielle Schwachstellen zu erkennen und die Sicherheitsstrategie zu verbessern.

2. Warum sollte man ein Cybersecurity Assessment durchführen?

Es hilft dabei, Sicherheitslücken zu identifizieren, bevor sie von Angreifern ausgenutzt werden. Es sorgt dafür, dass Ihr Unternehmen besser gegen Cyberbedrohungen geschützt ist, und unterstützt die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und branchenspezifischer Standards.

3. Welche Bereiche werden im Cybersecurity Assessment geprüft?

Ein Assessment umfasst in der Regel mehrere Bereiche wie z.b. Netzwerksicherheit, Zugriffskontrollen, Datenmanagement, Patch-Management, Notfallpläne, Cloud-Sicherheit, etc. – auch Sicherheitsrichtlinien und das Bewusstsein der Mitarbeitenden werden geprüft.

4. Wie lange dauert ein Cybersecurity Assessment?

Die Dauer eines Cybersecurity Assessments variiert je nach Größe des Unternehmens, der Komplexität der IT-Infrastruktur und dem Umfang des Assessments. In der Regel dauert es zwischen ein bis vier Wochen, um eine gründliche Analyse durchzuführen.

5. Wie wird die Sicherheit während eines Cybersecurity Assessments bewertet?

Experten führen eine sorgfältige Analyse durch, indem sie Schwachstellen-Scans, Penetrationstests und Überprüfungen der Sicherheitsrichtlinien und -praktiken durchführen. Sie bewerten die Wirksamkeit der aktuellen Sicherheitsmaßnahmen und identifizieren potenzielle Bedrohungen und Lücken.

6. Wird mein Unternehmen während des Assessments Tests ausgesetzt?

Ja, in vielen Fällen werden Penetrationstests durchgeführt, um Schwachstellen aus der Sicht eines Hackers zu simulieren. Diese Tests helfen dabei, Sicherheitslücken im System zu erkennen, die bei herkömmlichen Scans möglicherweise übersehen werden.

7. Was passiert nach einem Cybersecurity Assessment?

7. Was passiert nach Abschluss eines Cybersecurity Assessments?

Nach Abschluss des Assessments erhalten Sie einen detaillierten Bericht, der die gefundenen Schwachstellen, potenziellen Risiken und Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheitslage enthält. Es wird ein Plan entwickelt, um die identifizierten Probleme zu beheben und Ihre Cybersecurity langfristig zu stärken.

8. Welche Vorteile bringt mir ein Cybersecurity Assessment?

Sie erhalten ein besseres Verständnis der Sicherheitslücken in Ihrer Infrastruktur, können gezielte Verbesserungsmaßnahmen ergreifen und verringern das Risiko von Sicherheitsverletzungen. Zudem verbessert es die Compliance mit branchenspezifischen Vorschriften und steigert das Vertrauen Ihrer Kunden.

9. Was kostet ein Cybersecurity Assessment?

Die Kosten variieren je nach Umfang des Assessments, der Größe des Unternehmens und der Komplexität der IT-Infrastruktur. Ein detailliertes Angebot wird nach einer ersten Bedarfsanalyse erstellt.

10. Muss ich spezielle Vorbereitungen für das Assessment treffen?

In der Regel müssen Sie Zugang zu relevanten Systemen, Netzwerken und Daten gewähren. Möglicherweise müssen Sie auch mit Ihrem IT-Team zusammenarbeiten, um den Umfang und die Ziele des Assessments zu definieren.

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